...wieder mit Sibylle Wegner
Wir sehen (v.l.n.r.):
Karla Butterfield-Janke - die Schauspielerin
Jeanette Baden-Jaber - die Poetin
Sylvia Mandt - die Psychologin
(Sibylle Wegner - die Archäologin fehlt,
vielleicht steckt sie gerade in einer Grabung tief unter der Erde)
Lesung Blaue Stunde am 1.9.18 um 17:00
Thema „Jagdfieber“
Moderation: Elisabeth Esch
Musik: Hanneli Hahn/Beate Dunkler
Es lasen:
Karla J. Butterfield,
Andreas Erdmann,
Kay Ganahl,
Martina Hörle
DESTILLE Düsseldorf
Bilker Str. 46
D-40213 Düsseldorf
Telefon 0049 211 32 71 81
Die Texte sind unter "Leseproben" mit dem jeweiligen Kunstwerk zu finden
Hallo Frau Mandt,
es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen zu danken.
Mein Mann und ich haben von 1993 bis zu seinem Tod 2007 immer nach den Weihnachtsfeiertagen über das neue Jahr hinaus Urlaub in Garmisch-Partenkirchen oder Farchant gemacht. Wir haben es geliebt, in der schönen Gegend zu wandern und sind natürlich auch den Philosophenweg gegangen, der mich auch wegen der Zitate auf den Bänken begeisterte und die ich mir teilweise auch notierte. Leider gingen mir die Notizen irgendwann durch Umstellung eines PC-Programms verloren. Ich war sehr traurig darüber.
Nun entdeckte ich bei Amazon Ihr Buch "Philosophie to go" und bestellte es in der Hoffnung, einige Zitate wieder zu finden. Ich las das Buch mit Begeisterung und fühlte mich wieder an die schöne Zeit in einer wunderschönen Landschaft erinnert. Die weisen Zitate und auch die Sprüche an den Häusern oder in der Natur hatten es mir immer angetan. Ich wohne in Niedersachsen, da ist so etwas selten zu lesen.
Vielen Dank, Sie haben mir mit dem Buch eine große Freude gemacht.
Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit und noch viel Freude beim Schreiben und Wandern.
Herzlichen Gruß
Sigrid R.
Die VHS-Schreibwerkstatt lud zu einer Lesung ins Gleis 3 ein.
Den musikalischen Rahmen gestaltete das Duo „Retro Tones“.
Susanne Lucas vom Duo „Retro Tones“ (mit Oliver Waitze) steuerte das musikalische Rahmenprogramm im Gleis 3 bei.
© Christian Beier
Rund 40 Interessierte waren gekommen, um sich im Gleis 3 von Bärbel Ludwig in den Güterhallen das anzuhören, was die Mitglieder der VHS-Schreibwerkstatt zum Thema Flucht, Bedrohung, Angst und Angst vor Neuem zu Papier gebracht hatten. Zwölf Autoren präsentierten völlig unterschiedliche Geschichten, die alle tief berührten.
Ingeborg Gotzmann hatte mit einer persönlichen Kindheitserinnerung an einen Aufenthalt im Luftschutzkeller den Anfang gemacht und damit das Auditorium nachdrücklich eingefangen. Anfängliches Räuspern oder das Rascheln von Taschentuchpackungen verstummte nach und nach und machte einer gespannten Stille Platz. Eindringlich schilderte Gotzmann aus ihrer Sicht die Ängste eines Kindes bei Bombeneinschlägen in der direkten Umgebung. Sie mischte banale Beobachtungen wie die Erinnerung an „den roten Pulli mit den Glasknöpfen“ darunter und machte so den Irrsinn kriegerischer Aggressionen noch deutlicher und absurder.
Bernhard Schreiber führte in seiner Geschichte „Tunnelratte“ in die grausamen Wirren des Vietnam-Krieges. Er ließ vor dem inneren Auge des Zuhörers unterirdische Höhlen und Gänge des Vietkong entstehen und verlor sich als episches Ich in immer bedrohlicheren Fantasien, aus denen er am Ende aufwacht: Das Ganze war nur ein schlimmer Traum.
Martina Sprenger versetzte sich in eine verängstigte Kinderseele
Karla Jahnke brachte ins Bewusstsein, was arglose Silvesterböller wohl bei von Schüssen traumatisieren Menschen auslösen, die vor donnernder und schießender Gewalt geflüchtet sind. Martina Sprenger versetzte sich in eine verängstigte Kinderseele, die mit dem neuen Herzen des bis dahin totkranken Vaters nicht zurechtkommt. Zwischen all den nachdenklichen und ernsten Sätzen sorgte das Folk-Duo „Retro Tones“ für heitere Zwischentöne. Susanne Lucas und Oliver Waitze brachten mit Gitarren, Banjo und viel Rhythmus die nötige Auflockerung.
Der Eintritt für die Veranstaltung war frei, aber ausdrücklich wurde um Spenden für die Aktion „Stifte stiften“ der evangelischen Kirche gebeten. „Dahinter verbirgt sich ein Geldpool, aus dem ausschließlich bei Bedarf Schul- und Lernmaterial für Schüler finanziert wird, deren Eltern wirtschaftlich dazu nicht in der Lage sind“, erläuterte Thomas Förster, Pressesprecher, des evangelischen Kirchenkreises Solingen, das Projekt.
Schreiben ist für die „Prosablüten“ zum Lebenselexier geworden. Wenn es die Zeit zulässt, lassen Sibylle Wegner, Sylvia Mandt und Karla. J. Butterfield ihrer Phantasie freien Lauf.
Alle drei haben bereits Texte veröffentlicht: meist in Anthologien.
Von Karla J. Butterfield ist bereits ihr erster Black-Out-Krimi „Der Sommer, die Nacht und der Traum“ erschienen.
Die Kurzgeschichten, die der NOEL-Verlag jetzt unter dem Titel „Prosablüten“ veröffentlicht, sind sehr unterhaltsam und phantasievoll. Sie bieten wirkliches Lebensvergnügen, weil sie so unterschiedlich und vielfältig sind wie das Leben. Sie handeln von Liebe und Leid, von Glück, Erotik und Sehnsucht.
In „Elschen“ verrät die Autorin Sibylle Wegner, wie eine Rentnerin geschickt eine Bank ausraubt und sich später im Gefängnis pudelwohl fühlt.
"Der ideale Mann" von Karla J. Butterfield hat genaue Vorstellungen von seiner Partnerin.
Und "Im Bistro mit Alice Miller" von Sylvia Mandt hilft ein Zitat von Alice Miller und ein Gang zur Toilette die Situation zu retten.
Die „Prosablüten“ nehmen auch an der Schreibwerkstatt der VHS teil, die im NOEL-Verlag das Buch "Ist ja irre" veröffentlicht hat. kc
"Prosablüten", NOEL-Verlag, 12,90 Euro.